Tag und Nacht sind meine Gedanken bei Dir

Diese Seite wird natürlich noch bearbeitet.


Es fällt mir sehr schwer, weil die Zeit im Krankhaus und die 4 Tage zu Hause wirklich nicht schön waren.


Es wird alles Stück für Stück aufgeschrieben und bearbeitet

Viele die diese Geschichte meiner Mutter jetzt lesen, fragen sich bestimmt, warum ich so lange gewartet habe, oder warum ich sie öffentlich machen möchte. Wenn man sich die Geschichte durchliest, versteht man es bestimmt und ich Danke allen von ganzen Herzen, diese in den Umlauf zu bringen.


Einige Familienmitglieder sehen in dieser Geschichte auch nicht glücklich aus, aber ich werde keine direkten Namen nennen, der Schuh wird schon demjenigen passen, der sich angesprochen fühlt.



 


Seit dem letzten Koma von Mama im Jahr 2012, hatten wir viele Höhen und Tiefen gemeistert.


Sie musste oft ins Krankenhaus, mal wegen Ohnmachtsanfälle, Exazerbationen, (das sind akute Verschlechterungen ihrer Krankheit) oder auch wegen Herzschwäche. Jedes mal wenn sie im Krankenhaus lag, bekam sie einen Keim, meistens den ADAS Keim. Durch die Krankheit und Einnahmen von Medikamenten, darunter Cortison, war ihr Immunsystem geschwächt und anfälliger dafür.


Ein Keim führte mal dazu, das sie massiven Durchfall bekam, der über 4 Monate anhielt. Mit diesem Durchfall wurde sie aus dem Mettmanner Krankhaus entlassen. Zu Hause versuchten wir alles um es in den Griff zu bekommen. Sie weinte oft aus Verzweiflung und wurde immer schwächer und dünner. Ich telefonierte mit Apotheken, wobei nur eine in Wühlfrath eine Lösung hatte. Ich fuhr noch abends dort hin und holte das Zeug Elotrans. Ein Pulver welches nach Schmierseife schmeckte, aber alle Nährstoffe, Salze, Elektrolyte und was man sonst noch so brauchte bei massiven Durchfall, beinhaltete, nebenbei gab ich ihr jeden Morgen noch den roten Yakult, die lebende Darmkulturen enthielten. Nach ein paar noch quälender Tage und Nächte kam endlich eine Besserung und Mama konnte wieder an Gewicht zulegen und vor allem zur Ruhe kommen, hätte sie in diesem Zeitraum noch einen Infekt bekommen, wäre sie qualvoll gestorben. Ich war die ganze Zeit bei ihr, auch nachts, um ihr zumindest seelisch beizustehen.


Wir haben es geschafft. Schon wieder mal haben wir was alleine gemeistert, wo Ärzte und Krankenhäuser keinen Rat hatten. Mama war ja immer die Leidtragende dabei, wo ich meist nur zuschauen musste.


Ihre Exazerbationsschübe bekamen wir meistens mit Antibiotika, Cortison und inhalieren zu Hause in den Griff. Ebenso auch heisses Wasser mit Meersalz und einem Handtuch über dem Kopf inhalieren lassen... das löste immer schön den Schleim.


Am Anfang musste Sie auch immer jedes halbe Jahr in ein Schlaflabor nach Haan. Ein tolles Schlaflabor, kann ich nur jedem empfehlen Mama lag immer im Zimmer 5/6, ein Zimmer für Rollstuhl und Rollator, ebenso ein zweites Bett welches die ganze Zeit dann leer stand, ich konnte nicht mit da schlafen, weil eine Übernachtung für mich 50 Euro pro Nacht gekostet hätte und die Krankenkasse es nicht übernahm. Wir fühlten uns dort sehr wohl, und wenn Mama sich wohl fühlte, war ich ebenfalls sehr froh darüber. Da ich schon sehr früh dort war und auch sehr spät wieder ging, musste Sie nicht auf die Station gefahren werden, was für sie sehr angenehm und stressfrei war. Jeden Morgen weckte ich sie zärtlich mit einem Latte Macchiato von MC Donald's . Am Anfang blieb sie drei Tage meist dort und ich blieb den ganzen Tag bei ihr, damit sie nicht auf Station musste und umsorgte sie mit allem was sie brauchte, wir schauten Fernsehen, machten Rätsel, gingen im Flur etwas spazieren oder auch Handarbeiten und was lesen und zwischendurch holte ich immer das Essen für uns.


Auch wenn Sie im Krankenhaus lag, war ich die erste die kam und die letzte die ging, ich umsorgte sie mit allem, um ihr den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen. Man musste sich immer vermummen, mit Handschuhen, Mundschutz und Kopfhaube, wegen dem Keim, dennoch trank ich mit ihr weiterhin im Zimmer Kaffee und aß auch dort. Ich machte auch sehr viele Scherze, Witze und Anspielungen, die meist nur sie verstand. Diese gingen auch schon mal weit unter die Gürtellinie, aber Sie wusste damit umzugehen und sie wusste auch, das alles nicht ernst gemeint war, im Gegenteil, sie hatte gut gelernt und wandte diese auch gegen mich an :-))). Aber wenn es ihr nicht sehr gut ging und sie Angst hatte, sprachen wir ernst darüber und ich versuchte sie mit anderen lieben Dingen wieder aufzubauen.


Sicher hatten wir auch Meinungsverschiedenheiten, jeder sagte seine Meinung und dann war es auch wieder gut... es dauerte nie lange, wir konnten eben nicht böse aufeinander sein und meist gab ich wieder nach und nahm sie in den Arm. Sie sagte immer zu mir, Kessy, egal wer zuerst geht, sobald einer stirbt, ist alles vergessen und vergeben. Ein kleiner schmerzhafter Satz, mit großer Wirkung.


Die Monate vergingen so wie immer, mit allen Höhen und Tiefen, die diese Krankheit von Mama mit sich brachte.


Wir waren viel alleine und ich genoss die Zeit mit ihr am Frühstückstisch, während wir Fernsehen schauten und auch viel diskutierten über Gott und die Welt. Montags ging ich immer einkaufen, leider verließ sie das Haus seit langem nicht mehr und so telefonierten wir viel, wenn ich unterwegs war oder machten Blödsinn über WhatsApp.


Vieles vertraute sie mir an, wir redeten ganz offen über alles und sie bedankte sich bei mir, das ich alles nicht lächerlich gemacht habe, wenn es mal peinlich oder unangenehm wurde, im Gegenteil, das Sie mir das Vertrauen gab, war eine sehr große Ehre für mich.


Einmal sagte Sie mir, ich denke das ist mein Jahr, in dem ich sterben werde, ich merke das es schlechter geworden ist. Ich habe zwar mit ihr über die Ängste und Sorgen gesprochen, aber immer versucht ihr so wenig Angst wie möglich zu machen, sie litt doch wirklich genug. Ich habe mir eine Art meiner Mutter gegenüber angeeignet, die sie beruhigen und sich geborgen fühlen sollte. Ich nahm sie immer wieder zärtlich in den Arm und mehrmals sagte ich am Tag, das ich sie liebe. Von einem Familienmitglied wurde mir vorgeworfen, je mehr man das sagt das man einen liebt, dann stimmt das nicht, ich war traurig darüber und enttäuscht.


Es vergingen die Tage, mit viel Stress, vielen Bemühungen, viel Ärger, viel Liebe, viele Sorgen, viel Wut über die Familie und und und....



Mein 1. Sohn wohnt in Brandenburg a. d. Harvel und wollte im August 2017 in den Ferien zu uns kommen, meine Mutter meinte, kann er nicht früher her kommen, ich möchte ihn gerne nochmal sehen... Mir durchfuhr es immer kalt, wenn sie so etwas sagte. Dennoch konnte mein Sohn statt im August, schon im April zu uns kommen. Wir freuten uns sehr darüber, zumal der andere Teil unserer Familie die in Ratingen lebt oder lebte, sich all die Jahre nicht mehr bei meiner Mutter meldete. Gerne hätte sie nochmal alle gesehen, aber aus irgendeinem Grund, den uns auch aus Feigheit niemand nennen wollte, wurde der Kontakt zu uns abgebrochen. Niemand hatte soviel Arsch in der Hose uns mal zu erklären, was passiert ist, immer wurde nur hinten herum gelästert oder Drohungen ausgesprochen. Als das Geld und Alkohol noch von meiner Mutter aus floss, war man immer schnell zur Stelle, aber als der Hahn für all diese Dinge zugedreht wurde, brach man den Kontakt ab. Auch das geliehene Geld von uns an denen in Ratingen und anderen, sahen wir nie wieder.


Einmal im Jahr rief eine Schwester von mir an, meist 1 Tag nach dem Geburtstag von Mama, aber nicht um Glückwünsche zu geben, sondern eher sinnlosen Small Talk zu betreiben, der unter anderem Mama auch schmerzte und sie schon mal zum weinen anfing. Das nächste mal sagte ich zu Mama, wenn die noch mal anruft, sage ich das du noch lebst und lege dann auf, weil es uns so vorkam, als sei es nur eine Kontrolle, zumal meine Schwester ja mal äußerte, ich weiß nicht wie es meiner Mutter geht, ich weiß nicht einmal ob sie noch lebt. So die Aussage einer Freundin von ihr zu mir über Telefon. Diese besagte Freundin meiner Schwester kannten wir ja nun auch schon sehr lange und am Anfang habe ich gedacht sie hätte ehrliches Interesse an dem Befinden meiner Mutter. Aber leider stellte sich heraus, das sie nur Spionin für meine Schwester war, um herauszufinden, was wir von ihr halten und wann meine Mutter wohl endlich das Zeitliche segnete. Ich sagte nach ein Paar Anrufen, wenn du wegen meiner Schwester anrufst, nur um herauszufinden wie es meiner Mutter geht, dann kannst du das Anrufen sein lassen, und so war es auch - niemand rief mehr an. Wenn meine Schwester wüsste wie schlecht sie gemacht worden ist von ihrer Freundin, würde sie diese bestimmt auch zum Teufel jagen, so wie uns, nur mit dem Unterschied, das wir nicht wissen was wir gemacht haben sollen.



Aber wieder zurück zum April, als mein Sohn zu Besuch war. Es war eine sehr schöne Woche mit ihm und uns, Mama und er hatten schon immer ein liebes und herzliches Verhältnis. Am 22.4.2017 war die Woche leider schon wieder um und ich fuhr ihn am Morgen zum Bahnhof. Vorher weckte ich noch Mama vorsichtig, damit sie sich noch verabschieden konnte. Mama wollte sich dann noch was hinlegen und ich sollte sie noch mal wecken, wenn ich zurück bin. Am Bahnhof mussten wir noch auf die Bahn warten und was ich eigentlich nie machte, ich verabschiedete mich früher von meinem Sohn und ließ ihn allein auf den Zug warten. Eine innerliche Unruhe und Angst ließen mich so entscheiden.



Zu Hause schaute ich direkt nach Mama, sie schlief noch. Sie wurde Nacht’s immer mit einer Druckluftmaske beatmet und zusätzlicher Sauerstoffzufuhr. Sie musste 24 Stunden mit zusätzlichem Sauerstoff versorgt werden. Ich machte einen Kaffee und weckte sie wieder vorsichtig, sie war aber immer noch müde und bat weiterhin um etwas mehr Schlaf, es war zwar ungewöhnlich, aber sicher ließ ich sie schlafen. Ein paar Tage zuvor hatten wir uns im Schlaflabor erkundigt, ob es ok ist, wenn Mama länger an der Maske bleiben könnte wenn es ihr nicht so gut ging, sie durfte und so machte ich mir keine Gedanken darüber, ich hatte nur Angst, dass sie sich zu sehr daran gewöhnen würde und vielleicht nicht mehr davon los käme. Es vergingen einige Stunden und immer wieder sah ich nach ihr. Am Mittag weckte ich sie noch mal und sie setzte sich auf und nahm ihr Maske ab. Jedes mal, wenn sie wieder alleine atmete, sah ich wie sie mit der Luft kämpfte und sie bekam eine bläuliche Färbung um den Mund herum. Nie habe ich ihr das gesagt, warum sollte ich ihr noch zusätzlich Angst machen. Ich handelte einfach danach mit Inhalieren oder anderen Dingen. Sie raffte sich auf und setzte sich dann wie immer in die Essecke wo schon der Kaffee für sie bereit stand. In all den Jahren habe ich gelernt die Körpersprache meiner Mama zu lesen und sah an diesem Tag auch, das sie es schwer hatte. Sie wollte wieder an die Maske um leichter atmen zu können, so verbrachte sie den Tag im umgebauten Wohnzimmer mit Fernsehen schauen, Tablet mit Spielen und anderen Dingen.


Am Abend ging es ihr immer schlechter, ich sollte den Notarzt rufen, was ich natürlich sofort machte. Ich legte schon vorsorglich alles für den Arzt an Papieren und Medikamentenplan zusammen. Mama hatte Angst und ich versuchte wie immer sie zu beruhigen. Als der Arzt da war und alle Untersuchungen gemacht hatte, sollte Mama in Krankenhaus gebracht werden, der Krankenwagen stand direkt vor der Tür, aber ich wusste genau, das sie es nicht von allein ohne Beatmungshilfe schaffen würde, das sagte ich auch immer wieder und wieder. Ihr Beatmungsgerät hatte kein Akku um sie damit bis zum Wagen bringen zu können und ich kam nicht auf die bescheuerte Idee mit einem Verlängerungskabel, was bis heute an mir nagt. Nach einigem hin und her, saß Mama auf diesem Stuhl und sie wurde aus dem Zimmer geschoben, ich sah sie nach Luft ringen und ihr so angstvolles Gesicht. An der Haustüre musste man sie drei Stufen herunter tragen, ich sah Mama, wie sie ihr Gesicht verzerrte weil sie keine Luft bekam... Ich sagte, Mama ruhig, versuche ruhig zu atmen, mach die Augen zu und versuche ruhig zu atmen... Weil ja auch Ängste und Aufregung schon alleine kurzatmig machten... Ich hörte dann einem Helfer sagen, halten sie sich fest, sie sind nicht angeschnallt... Ich habe alles gehört und gesehen, aber war nicht fähig zu reagieren... Ich rief nur, beeilen sie sich doch, sie schafft das nicht... Am Krankenwagen wurde sie auf den Boden gestellt, weil noch niemand den Wagen darauf vorbereitet hatte... Sie waren da am Fuchteln und was am machen und ich dachte nur, mein Gott wie lange denn noch... dann sah ich Mama vorn über kippen, ein Pfleger lehnte sie wieder zurück in den Sitz und Mama rang immer mehr und schwerer nach Luft. Schliesslich kippte sie vorn über auf den Gehweg, wie gesagt, man hatte sie nicht angeschnallt. Ein Pfleger sagte, sie kippt weg und ich sah zu, ich stand da und sah zu wie Mama gestorben ist. Nun ging alles sehr schnell, sie kam auf eine Trage, wurde in den Krankenwagen geschoben und die Tür ging zu. Meine Gedanken waren, wenn sie tot ist, dann legen sie sie wieder in Ihr Bett, weil sie Tote eigentlich nicht transportieren. Die Tür ging auf und ich stellte mich schon darauf ein, das sie wieder ins Haus getragen wird, aber der Pfleger sagte, ich muss den Defribilator holen und währenddessen wackelte das ganze Auto, Mama bekam eine Herzdruckmassage. Der Pfleger kam zurück, stieg ins Auto wieder ein und auch wieder aus, das war der falsche Defribilator, holte einen anderen und stieg wieder ein. Ich hörte sie schocken und sah wie der Wagen wackelte und immer wieder schocken und schocken und schocken.... Ich dachte das war's, Mama kommt nicht wieder. Währenddessen gelang es mir Sunnynelly, eine Freundin von uns per Telefon zu erreichen und ich erzählte ihr das von Mama. Sie war zu diesem Zeitpunkt die einzigste, die ich erreichen konnte. Irgendwann ging dann auch mal meine Schwester ans Telefon. Mike, mein Sohn, den ich ja Stunden vorher am Bahnhof verabschiedete, erreichte ich natürlich auch.

Die Tür vom Krankenwagen öffnete sich und ein Pfleger kam heraus und sagte was von, wir haben sie wieder und ihre Gesichtsfarbe gefällt uns auch wieder... Sie wurde intubiert und sollte nach Ratingen gefahren werden. Mein Freund und ich fuhren dann schon mal nach Ratingen um Mama dort zu erwarten. Unmittelbar nach uns, kamen sie dann auch an und Mama wurde direkt auf die Intensivstation gebracht und untersucht, ich musste lange warten, bis ich endlich zu ihr konnte.... Ich wusste schon, das sie wieder ins Koma gelegt wird und ich wusste auch, das es diesmal schlimmer ist als im Jahr 2012. Endlich, die Tür zur Intensivstation öffnete sich und die Pfleger und der Notarzt kamen heraus. Der Notarzt erzählt uns, das Mamas linker Lungenflügel eingefallen war, weil er gerissen ist. In mir kam sofort eine Angst hoch und ich weiß gar nicht mehr, was ich alles dachte und was ich überhaupt alles sagte. Endlich durfte ich zu Mama, ich ging in das Zimmer wo sie lag und dann sah ich sie endlich wieder... Sorfort nahm ich ihre Hand und sah sie an, sah wieder ein Schlauch im Hals zur Beatmung, Infusionen die schnell in ihre Arme liefen, Monitore die ständig Töne von sich gaben, ein Schlauch in der Nase zur künstlichen Ernährung und wieder Propofol, welches sie ins künstliche Koma versetzte. Nein, nicht schon wieder, was wird sie sagen wenn sie wieder wach ist und schon wieder im Koma lag... Wird sie böse sein, wird sie sich überhaupt erinnern, weil sie ja schon gestorben war und wieder geholt wurde, hat ihr Gehirn Schaden genommen und und und, aber eines wusste ich genau, ich werde wieder jeden Tag an ihrer Seite sein, sofern es die Besuchszeiten zulassen.

Die Ärztin, die in der Nacht vom 22.04. auf den 23.04.2017 Schicht hatte, teilte uns mit, wie es um Mama stand und es sah nicht sehr gut aus. Ihre Lunge war gerissen, Ihre Werte waren schlecht und sollte nochmal Ihr Kreislauf zusammen brechen und einen Herzstillstand haben, werden Sie meine Mama nicht wieder reanimieren, sondern sterben lassen. Das wiederholte sie noch mehrmals im Gespräch.

Meine Gedanken spielten JoJo mit mir und ich wollte auf keinen Fall nach Hause, ich gab ihr doch das versprechen, ihre Hand zu halten wenn sie sterben sollte. Es kam dazu, weil sie mich mal aus heiterem Himmel fragte, ob ich ihre Hand halten kann, wenn sie stirbt, auf jeden Fall sagte ich, sollte ich aber mal unterwegs sein, einkaufen oder anderes, dann müsse sie ebenfalls auf mich warten und das versprach sie mir.

Mit der Aussage der Ärztin, das sie meine Mutter nicht mehr reanimieren wollten, hatte ich Angst mein versprechen nicht halten zu können und wollte nur bei ihr bleiben.

Es war schon tief in der Nacht, als man mich dennoch, mit viel Mühe, zum umdenken brachte und ich nach Hause fuhr.

Zu Hause angekommen, war alles so still, das Sauerstoffgerät, welches immer lauthals seine Luftdrucktöne von sich gab, stand still da, das rauschen der Beatmungsmaske ebenso. In dieser Stille voller Angst und Hoffen, das mein Muttchen die Nacht überlebt, sah ich das Chaos, welches die Rettungssanitäter hinterließen, Schläuche, Verbandszeug, Kanülen, Infusionsflaschen, Aufkleber mit Kontakten für die Herzkreislaufüberwachung und vieles mehr. Ich setzte mich auf mein Bett, und schaute auf das leere Bett meiner Mama, welches meinem gegenüber stand. Ich schlief natürlich Nacht's bei ihr, um auf sie aufzupassen, um schnell da zu sein, wenn etwas sein sollte, ebenso um ihr Sicherheit zu geben, um besser und ruhiger schlafen zu können.

Es war eine kurze, unruhige Nacht und das erste was ich immer machte, ich rief auf der Intensivstation im Ratinger Krankenhaus an und erkundigte mich nach mein Muttchen und natürlich war ich immer vor der Besuchszeit an Ort uns Stelle. Ich rief immer auf der Station an, damit sie wußten das ich im Haus bin, sollte sich der Zustand meiner Mutter verschlechtern. Nach einpaar Tagen, ich wartete immer im Wartezimmer der Station und tat niemanden was zuleide oder belästigte irgendwen, hat man mir verboten dort zu warten, obwohl man mich nicht sah oder hörte, würde ich auf irgendeine Art und Weise stören. Ich habe das zwar nicht verstanden, aber verscheuchen ließ ich mich nicht. Ich hielt mich dann eben an anderen Stellen im Krankenhaus auf und sagte weiterhin auf Station bescheid, das ich im Haus bin und zur Verfügung stehe. Ich war die ganze Besuchzeit an Mamas Seite und manchmal darüber hinaus, wenn ich sie wusch und mit fertig machte für die Nacht. Viel konnte ich nicht machen, ich saß neben ihrem Bett, schaute sie an und hörte den Geräten zu, die wieder monoton ihre Arbeit machten und Töne von sich gaben. Nach einpaar Tagen quoll Mama richtig auf, sie hatte sehr viel Wasser im Gewebe bekommen, ihre Arme so dick wie Sumoringer. Ich fragte auf der Station was man denn machen könnte, nichts weiter sagten sie und legten die Arme nur höher und verließen sich auf die Schwerkraft, die das Wasser aus den Armen in den Körper zurück fließen lies um es dann auf natürlichem Weg auszuscheiden. Meine Güte dachte ich, wie gut das sie all das nicht bekommt, holte mir Babyöl und massierte die Arme leicht von der Hand anfangend, bis zum Oberarm um den Prozess zu beschleunigen, denn ich ging auch davon aus, das sie nicht nur Wasser in den Armen hatte. Ich legte Ihre Hand immer auf meiner Schulter und massierte den Arm leicht abwärts. Auch besorgte ich Strümpfe, schöne Kuschelsocken gegen ihre kalten Füße. Die Tage vergingen und Mama erholte sich nur langsam, ich habe mir vorgenommen, ihr erstmal nicht zu sagen das Sie reanimiert wurde, denn ich weiß noch vom ersten Koma, selbst wenn man wieder wach ist, funktioniert das Gehirn nicht direkt wieder. Im Jahr 2012 war es so, das sie erstmal einiges vergessen hatte, was aber normal ist, nach einer Zeit kommt aber alles wieder in Erinnerung und darauf wollte ich warten, bis sie selber fragt, denn dann kann man ihr es erklären und darüber sprechen.

Dadurch das ihr linker Lungenflügel ja gerissen und eingefallen war, hatte sie eine Drainage an der linken Seite zwischen den Rippen liegen, ein dicker Schlauch, der das Wasser aus den Zwischenräumen heraus pumpte, damit die Lunge sich wieder entfalten konnte, den Riss an der Lunge vernähte oder verklebte man nicht, er schloss sich in laufe der Zeit von alleine. Der Schlauch im Hals zum beatmen darf nicht allzu lange drin bleiben, denn er verläuft durch beide Stimmbänder und könnte dadurch an den Stimmbändern Schaden nehmen, so versuchte man nach ein paar Tagen, ob Mama einen Luftröhrenschnitt erspart bleiben würde und stellte die Beatmung ab, um zu sehen, ob sie alleine wieder anfangen würde zu Atmen, das tat sie aber leider nicht. Ich hatte mir das schon gedacht, denn das erstemal im Jahr 2012 hatte es auch nicht geklappt und diesmal ging es ihr ja wesentlich schlechter, aber in mir habe ich gehofft das sie wieder alleine atmet, leider tat sie es nicht. So bekam sie eine Woche später dann den Luftröhrenschnitt, es ist immer eine 50 zu 50 Chance, weil man dabei auch verbluten kann oder andere Komplikationen auftreten können, aber es blieb Mama ja nichts anderes übrig, denn nur mit der Trachiale im Hals, konnte sie wieder langsam wach gemacht werden. Es vergingen drei oder 4 Tage und sie reagierte auf meinen Händedruck und dann auf meine Stimme, das war so ein schöner Moment für mich, das mir die Tränen in die Augen schossen, aber gleichzeitig auch eine Angst, denn jetzt bald würde Mama verstehen, das sie wieder im Krankenhaus liegt, wieder im Koma lag und wieder einen harten Weg vor sich hat und ich wusste nicht, wie ich ihr das ersparen könnte. Ich weinte vor Wut und Verzweiflung und aus tiefen Mitleid meiner Mama gegenüber. Ich dachte nur, mein Gott, was hat sie denn nur grausames gemacht um so leiden zu müssen, aber wenn ich da nur geahnt hätte was alles an Leid noch kommen würde, hätte ich mir gewünscht, sie wäre im Koma für immer eingeschlafen und all das wäre ihr erspart geblieben.

An einem Tag durfte ich erstmal nicht zu Mama, weil die Ärztin mit mir sprechen wollte und niemand sagte mir im Vorfeld was denn genau passiert ist. Die Ärztin kam und kam nicht und ich wurde immer nervöser, wütender und fauchte nun auch die Schwestern an, dann endlich kam die Ärztin und meinte, das Mama einen Keim bekommen hätte und ich nicht ohne Schutzanzug zu ihr dürfte, darauf sagte ich und dafür musste ich jetzt eine Stunde hier warten, das hätte man mir auch sagen können bevor ich ins Zimmer gehe, denn das kannte ich ja schon mit den Schutzanzug bei ihr und den Keim, das war ja nicht das erste mal. Man kann ja vorsichtig sein, aber gleich eine Drama daraus zu machen und so zu tun als sei was Mega schlimmes passiert, finde ich zu übertrieben. Ich dachte zu Anfang das sie gestorben sei, so schlimm stellte man es da. Mama hatte eine resistenten Keim bekommen, den man allerdings bis zu ihrem Tod nicht in den Griff bekam, über 4 Monate. Naja und wieder ging die Vermummung los. Denn dieser Keim muss drei mal negativ getestet werden, damit man die Vermummung los wird, wir er zwei mal negativ getestet und das dritte mal wieder positiv, geht alles von vorne los und jeder Test dauert immer 3 - 4 Tage, also eine langer Weg und da ihr Immunsystem ja eh kaputt war und zudem noch sehr geschwächt, wurde sie den Keim nicht mehr los. Für mich aber keineswegs ein Grund, nicht bei ihr zu sein.

Mama wurde wacher und wacher, reagierte immer mehr und fing sogar an zu lächeln, sie wusste ja noch nicht was geschehen ist in der Zeit und ich versuchte es ihr immer so Angenehm wie möglich zu machen.


Die Tage vergingen und nur langsam wurde Mama wach, sehr langsam. Die Intensivstation in Ratingen, auf der sie lag, war nur eine Übergangsstation, dort wurden die Patienten nur für einen weiteren Transport in andere Fachkliniken, stabilisiert. Ich sprach mit der Ärztin über das weitere Vorgehen der Behandlung und wie es auch so  weiter gehen soll, denn ich wusste ja, das Mama nicht in Ratingen bleiben kann,  innerlich dachte ich an eine Verlegung nach Hagen Ambrock in die Lungenfachklinik, denn dort war sie auch 2012 aufgenommen worden und mit den vielen Pflegern kam Mama dort wunderbar klar, ebenso mit den Therapeuten in der Reha. Nach längerem hin und her mit der Ärztin, teilte sie mir mit, das man einen Platz in Essen Heidhausen, in der Ruhrlandklinik hätte, eine reine Fachklinik für Lungenkranke und der Transport für meine Mutter nun organisiert werden kann.

Aha und oh je dachte ich, wieder was völlig Fremdes und ich konnte Mama nicht darauf vorbereiten, denn sie steckte ja noch zwischen Schlaf und wach werden. Ich sah sie an, streichelte ihre Hand und kann gar nicht in Worte fassen, wie leid sie mir getan hat.

Der Tag war nun da, Mama sollte nach Essen transportiert werden und ich war natürlich auch schon an Ort und Stelle.  Jeder zog sich alles an Schutzzeug an, weil der Keim immer noch nicht besiegt war und ich fragte  nach etwas Beruhigungsmittel für Mama, weil sie panische Angst vor Autofahrten hatte, ich fragte ob ich mit ihr fahren durfte im Krankentransport, was aber leider nicht ging und so begleitete ich sie bis zum Fahrstuhl und wartete bis die Türen sich schlossen. Ich lief zu meinem Freund, der schon mit dem Auto auf mich wartete und wir fuhren hinter das Haus, wo der Krankenwagen für Mama stand. Ich sah wie sie ins Auto geschoben wurde und die Türen sich schloßen, es  passierte erstmal nichts, ich gehe davon aus, dass sie im Wagen erstmal mit ihr alles vorbereiteten. Dann fuhr er los, bremste und fuhr zurück. Was ? Wieso ? Ist was passiert ? Ich beobachtete den Wagen genau, ob sich Türen öffnete, ob Mama wieder raus gefahren wird und und und, aber es tat sich nichts.

Was machen die denn da fragte ich meinen Freund und mein Drang nachzuschauen wurde immer größer.  Mein Adrenalin stieg immer mehr und als ich schauen wollte, fuhren sie los und ich stieg ins Auto, wir wollten hinter dem Krankenwagen her fahren.  Was für eine Aufregung sagte ich zu meinem Freund und in dem Moment ging das Martinshorn und Blaulicht von dem Krankenwagen an, indem meine Mutter lag und sie fuhren los, wir hinterher und mussten an einer roten Ampel stehen bleiben. Oh nein, warum dauert das so lange mit der Ampel, das Martinshorn wurde immer leiser und irgendwann war es ganz weg. Ich stand kurz dem Weinen aber unterdrückte es. Schnell planten wir um und fuhren auf die Autobahn Richtung Essen.


Später fuhren über eine Landstraße, eine angenehme Fahrt, während der Krankenwagen mit Mama wohl weiterhin über die Autobahn fuhr.

Während der Fahrt gingen mir viele Dinge durch den Kopf,  wird sie es wieder schaffen? Schaffen ohne Lungenmaschine zu atmen ? Ist sie bereit für einen neuen Kampf ? Wie soll ich ihr beibringen was passiert ist ?  Wird sie sich erinnern ? Hat sie durch das Wiederbeleben am 22.4. 2017 Schaden genommen am Gehirn ?  Was ihr aber für ein Leidensweg noch bevor stand, ahnte niemand. Ich bin immer noch so wütend deswegen.

Ich beschloß alles nach und nach anzugehen, sie  erstmal wach werden zu lassen und schauen wie weit sie sich an irgend etwas erinnert.  Meinen Geschwistern habe ich gesagt, sie sollen erstmal gar nichts sagen was passiert ist, erst wenn sie selber fragt werden wir es erzählen, denn dann ist sie bereit. Wir sind in Essen Heidhausen angekommen, es war eine schöne Gegend, die Ruhrlandklinik lag auf einem Berg, drumherum viele Bäume und Wiesen, Koppeln und Felder, eine wunderschöne Lage und ich dachte, hoffentlich sind alle Ärzte, Pfleger und Therapeuten, lieb und nett, aber das hätte ich mir sparen können, so zu denken. Ich ging in das Gebäude, welches einen netten Eindruck machte und lief auf die Rezeption zu um nach Mama zu fragen. Auf den Monitoren sah ich einen Krankenwagen und der Mann an der Rezeption sagte, das sie gerade angekommen seien. Ich blickte weiterhin auf den Monitor und sah Mama, wie sie heraus gefahren wurde. Ich fragte wo das denn sei und er meinte das sie gleich hier vorbei fahren würden.  Nach ein paar Minuten kamen sie dann auch, nicht schwer zu erkennen, die vermummten Pfleger und Ärzte und Mama, die ebenfalls vermummt auf der Trage lag. Ich sah ihre weißen Haare und ein Teil ihres Gesichtes, ich versuchte zu erkennen ob es ihr gut ging und ich passte genau auf, wo sie lang gefahren wurde.  Intensivstation stand auf der Tür, die sich langsam wieder schloß und wieder musste ich sie allein lassen mit all dem Neuen was auf sie zukam. Ich wollte da rein, jetzt sofort und ihr beistehen, zeigen das ich da bin, wenigsten eine vertraute Person sollte sie sehen und das sie nicht allein ist, aber so etwas verstand dort niemand und man ließ mich nicht zu ihr.  Gefühle spielten hier nur eine untergeordnete Rolle, sicher verstand ich das man den Patienten fertig machen musste, das die Lungenmaschine angeschlossen werden musste und alles andere, aber ich hätte mich doch in eine Ecke gestellt und wollte doch nur Mama zeigen das jemand da ist. Ich wartete und wartete, dann wurde ich ins Büro gerufen um alle Fomalitäten zu erledigen. Ich besaß schon lange die Vollmacht um alles erledigen zu können und zu dürfen.

Der Mann im Büro war sehr nett und ich hoffte das würde sich auf den Stationen wiederspiegeln. Endlich, ich durfte in das Zimmer von Mama, Zimmer Nr. 5, ein Einzelzimmer, mit Klimaanlage und Fernseher. Oh wie nett dachte ich, so konnte sie dann ungestört Fernsehen schauen, ohne Rücksicht auf andere zu nehmen. Auf dem Schild stand Weaningzimmer Nr. 5.  Weaning kommt aus dem Englischen und heißt "Entwöhnung". Mama sollte wieder von der Lungenmaschine entwöhnt werden, das hatten wir im Jahr 2012 schon mal durchgemacht in Hagen Ambrock, war also auch nichts neues für uns. Am Anfang sollte sie immer für eine halbe Stunde am Tag alleine atmen und von mal zu mal sollte es gesteigert werden. Das Drama nahm ab da, Tag für Tag seinen Lauf. Ich bat um einen Tag Schonzeit, weil sie ja immer noch unter Propofol stand und noch nicht richtig wach war um zu begreifen was jetzt genau passiert, aber das gab man ihr nicht und man machte die Lungenmaschine aus. Mama fiel es sehr schwer zu atmen und ich schaute zu, machtlos und voller Wut sah ich meiner Mutter bei ihrem Kampf zu, sie tat mir so leid. Immer wieder kniff sie die Augen zusammen und kämpfte  und vom Pfleger kam nur, sie machen das ganz gut. Ich hätte ihm sehr gerne ganz gut mal gezeigt, was ich davon hielt. Nach einer viertel Stunde verlangte ich das sie wieder angeschlossen wird und ich gab keine Ruhe. Sie kam wieder an die Maschine, natürlich ist das nicht schön, aber mein Gott, meine Mutter war doch noch nicht so richtig wach und ein Tag hätte man ihr wenigstens noch gewähren können.

Mama konnte ja nicht reden, wir verständigten uns mit Händen und Füßen, aufschreiben und ich lernte von ihren Lippen zu lesen.

In den darauf folgenden Tagen wurde das Weaning immer wieder angewandt, es verlief die meiste Zeit nicht so gut und ich versuchte meinem Muttchen immer wieder Mut zu machen und war zum größten Teil auch immer dabei. Ich bot den Schwestern und Pflegern an das ich mit meiner Mutter üben könne, sie auch zu waschen und das Bett zu machen, das Essen holen und fertig machen, damit man mit ihr nicht soviel Arbeit hatte und ich es gern machen würde. Eine einzige Schwester hat dankend meine Hilfe angenommen und ließ mich, wenn sie Dienst Watte, auch gerne früher auf die Station. Mama freute sich immer wenn ich früher da war, um so noch länger bleiben zu können. Ich brachte ihr immer viel von zu Hause mit und erfüllte ihr jeden Wunsch, wirklich jeden Wunsch. Die Besuchszeit war dort von 16:00 Uhr bis 19:00 Uhr. Ich war meist schon um 12 Uhr im Haus, in der Hoffnung früher rein zu können und auch hier sagte ich auf der Station Bescheid, das ich griffbereit wäre.

Es blieb bei der einen Schwester, die anderen fühlten sich so tief in ihrer Ehre verletzt, das sie das an meiner hilflosen Mutter ausließen. Ein Pfleger war mal so mega tief verletzt, das er meine Mutter gar nicht mehr pflegte. Er dachte er könne mir alles erklären, wobei ich sagte, ja ich weiß, wir machen das schon zum 2. mal durch und ich kenne mich zwar nicht so aus wie sie, aber das was gerade hier passiert, kennen wir schon. Ich habe das ja nicht böse gemeint, aber ihn tief verletzt damit. Das machte nun die Runde auf der Station und meine Mutter war nun ein Objekt zum Ärgern geworden. Sie bekam öfter kein Mittagessen gebracht, der Wagen mit den Getränken und Medikamente wurde ihr nicht mehr ans Bett geschoben, ihr Klingeln wurde lange überhört, man ließ sie 5-8 Stunden einfach im Stuhl sitzen, wobei ihr alles weh tat, im Weaning ließ man sie alleine, obwohl immer einer dabei bleiben musste, falls man erstickt, sie wurde hart angefasst beim Waschen oder es wurden blöde Bemerkungen gemacht. Zweimal wäre sie beinahe erstickt, weil man sie nicht absaugen wollte, einmal musste meine Mutter abgesaugt werden und schellte, aber niemand kam, ich ging zum Schwesternzimmer und sah das alle Schwestern und Pfleger dort saßen und mit ihren Handy´s beschäftigt waren, wohlbemerkt. Ich ging nach einer halben Stunde dahin, sie war durch Blasenschwäche so wund, das es schon Bläschen gab und man wusch sie dort mit sehr heißem Wasser und cremte sie nicht mal ein, ich fragte nach einem Katheder, der war aber für meine Mutter nur Verschwendung und nur eine Schwester hat das alles mal gesehen und veranlasste einen Katheder, so dass der Bereich sich nach paar Wochen wieder erholt hatte. Mama bekam immer einen Sensor in die Armaterien für Pulsmessung und andere Dinge, aber ihre Adern verstopften immer sehr schnell, so das sie fast jeden 2. Tag immer einen neuen bekam, auch unter Betäubung, weil es immer sehr weh tat. Sie sah überall blau aus, übersäht mit Einstichen und Hämatomen.  Es ist sehr viel passiert auf Mamas hilflose Knochen :-(. Nach ein paar Tagen sagte sie zu mir aufgeregt, ruf mal Hansi an,  (Hansi war ein ehemaliger Freund meiner Schwester, mit dem sich meine Mutter sehr gut verstand) und sage ihm, das es mir gut geht. Ich sagte vorsichtig, Mama, Hansi ist seit 17 Jahren schon tot, ich kann ihn leider nicht erreichen, ich denke aber er weiß wie es dir geht, ich glaube das du kurz bei ihm warst. Sie nickte und sagte, das er eine neue Frau hat und ein kleines Mädchen, mit der Frau war ich sehr gut befreundet und er war sehr zufrieden und auf einmal war sie wieder weg und ich konnte nicht weiter mit Hansi reden. Dann fragte ich sie, ob sie sich erinnern kann was passiert ist und warum sie im Krankenhaus lag, sie sagte nein. Zum Einen viel mir ein Stein vom Herzen das sie es nicht mitbekommen hat, was am 22.04.2017 zu Hause passierte und zum Anderen versuchte ich es ihr zu erklären, warum sie Hansi gesehen hatte und wir ihn nicht mehr erreichen konnten. Ich sagte Mama, an dem Tag als ich Mike zum Bahnhof fuhr, weil er nach Hause musste, weißt du das noch? Ja sagte sie, da kam ich nach Hause und weckte dich, du wolltest aber weiter schlafen. Ja sagte sie, sie wüsste nur noch das es ihr nicht so gut ging und ich den Arzt rufen sollte, ich sagte genau das machte ich auch und etwas später Schatzi, bist du zusammen gesackt, (ich erzählte nicht die Einzelheiten) und du hattest einen Herzstillstand, man hatte dich reanimiert mit Herzdruckmassage und Defibrillator. Ich denke mal, das du kurze Zeit in der Welt von Hansi warst und ihn besuchen konntest, weil du eben diesen Stillstand hattest. Ich schaute sie an, um zu sehen wie sie darauf reagierte. Sie drehte den Kopf zu mir und fragte mich ... Ich war tot ? Ja sagte ich und versuchte es ihr zu erklären was passiert war, aber Gott sei Dank, sie konnte sich nicht erinnern, aber ich um so mehr. Jetzt verstand sie auch, das sie Hansi sehen konnte und erzählte mir, das auch andere Personen da waren, sowie Bud Spencer, der ja vorher auch schon verstorben war. Wir verstanden nicht, warum gerade Bud Spencer ???? Berthold, der ein Jahr zuvor verstarb und jahrelang mit meiner Schwester liiert war, hat sie auch gesehen, aber eher weiter weg. Sonst niemanden, die Zeit, wo sie einen Herzstillstand hatte, war wohl zu kurz für solche Art von Besuchen.



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Fortsetzung folgt natürlich


Es kann sein das die Texte zwischendurch bearbeitet werden und etwas hinzugefügt wird.



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